Die Zeichnerin Paula Modersohn-Becker

Die Astgabel gliedert die Zeichnung von Paula Modersohn-Becker in zwei Teile.

Paula Modersohn-Becker, Bäuerin eine Astgabel tragend, um 1898_99Tusche,Pastell und Bleistift auf Karton, Privatsammlung

“ Die Zeichnerin Paula Modersohn-Becker“ ist der Titel der neuen Ausstellung in den Museen Böttcherstraße.

Unterschiedliche Papiere, Bleistift-, Kohle- und Kreidezeichnungen, Gouachen, lebensgroße Akte, spannende Selbstporträts; die Vielfalt der Zeichnungen ist groß. Viele der Zeichnungen sind im Privatbesitz, manche sind zum ersten Mal ausgestellt. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl von 130 Werken auf Papier und gibt einen Einblick in die tägliche Arbeitspraxis der Künstlerin auf ihrem Weg zu „ Einfachheit und Größe“. Da die Zeichnungen nie für die Öffentlichkeit gedacht waren, zeigen sie das Werk der Künstlerin unverstellt und unmittelbar.

Lebensgroße Aktzeichnungen und Selbstporträts der Künstlerin bilden den Auftakt der Ausstellung. Zeichnungen aus dem Unterricht in England, aus der Berliner Akademiezeit und Werke aus Worpswede zeigen die Entwicklung der Zeichnerin Paula Modersohn-Becker in der Frühzeit ihres Schaffens.

Aus ihren verschiedenen Aufenthalten in Paris sind Anatomieskizzen, Aktzeichnungen und Croquis zu sehen. Sie hängen neben atmosphärischen kleinen Skizzen des Lebens in der Stadt, die die Vorliebe der Künstlerin für Strukturen und Konstruktion offenbaren.

Die bekannten Gemälde Paula Modersohn Beckers dürfen auch in einer Zeichnungsausstellung nicht komplett fehlen. Eine kleine aber feine Auswahl der Gemälde zeigt deutlich, warum sie zu Lebzeiten kaum auf Verständnis stieß.

Sehr beeindruckend ist die Darstellung des Motivs Mutter mit Kind. Die nackten liegenden Frauen mit Kind sind eine Besonderheit in der Kunstgeschichte. Ausgehend von ersten Studien mit sitzenden Figuren entwickelt die Künstlerin langsam die Idee für das Bild „Liegende Mutter mit Kind“. Die zeichnerische Annäherung an das Thema in direkter Nachbarschaft zum großen Aktbild ist ein besonderes Erlebnis.

Die besondere Ausstellung ist noch bis einschließlich 20.8.23 zu den üblichen Öffnungszeiten in den Museen Böttcherstraße zu sehen.

Bremer Promenaden führt Sie gerne durch die Ausstellung. Je nach Wunsch auf Deutsch, Französisch, Italienisch oder Englisch.